Lungenemphysem bei COPDZentrilobuläres (zentroazinäres) Lungenemphysem

Ein zentrilobuläres (zentroazinäres) Lungenemphysem findet sich – im Gegensatz zum panlobulären Emphysem – hauptsächlich im oberen Bereich der Lunge. Es geht von den Bronchioli respiratorii – den kleinsten Verzweigungen der Atemwege, an denen die Lungenbläschen (Alveolen) sitzen – aus.
Lungenbläschen
Die menschliche Lunge verzweigt sich von den größeren Atemwegen, den Bronchien, bis hin zu den Lungenbläschen, die den Sauerstoff in die Blutbahn transportieren.

Ursachen: Wer ist betroffen?

Ein zentrilobuläres Lungenemphysem entsteht vor allem im Verlauf einer chronisch obstruktiven Bronchitis (COPD). Schätzungen zufolge bildet etwa ein Drittel der COPD-Patienten ein Lungenemphysem aus. Ursache ist in 9 von 10 Fällen das Rauchen.

Mehr Informationen zum Krankheitsbild COPD   finden Sie auf cegla.de

Schadstoffe, die beim Rauchen in die Lunge gelangen, beschädigen die dünnen Trennwände der Alveolen. Wenn sich die Trennwände auflösen, bilden sich größere Emphysemblasen, die in ein bullöses Lungenemphysem münden können. Dabei nimmt die für den Gasaustausch verfügbare Fläche ab, das Lungenvolumen nimmt jedoch zu. Die Folge: Der Sauerstoffgehalt im Blut sinkt.

Weitere Risikofaktoren, die an der Entstehung des zentrilobulären Lungenemphysems beteiligt sein können:

  • eine hohe Schadstoffbelastung am Arbeitsplatz (z. B. im Kohleabbau)
  • eine genetische Vorbelastung
  • häufige Atemwegsinfektionen

Symptome des Lungenemphysems

Ein zentrilobuläres Lungenemphysem zeigt sich vor allem durch 3 Symptome:

  • Atemnot bei Belastung, später auch in Ruhe
  • hartnäckiger Husten mit Auswurf (vor allem morgens)
  • häufige Infektionen der Atemwege

Ungünstige Faktoren für die Lebenserwartung

Mit einer COPD sinkt die Lebenserwartung um durchschnittlich 5–7 Jahre. Wenn zur chronisch-obstruktiven Bronchitis ein Lungenemphysem hinzukommt, verschlechtert sich die Prognose weiter.

Diese Faktoren wirken sich ungünstig auf den Krankheitsverlauf aus:

  • hohes Alter
  • fortgesetzter Rauchkonsum
  • häufige Krankheitsschübe
  • fortgeschrittenes Krankheitsstadium bzw. eine schwache Lungenfunktion
  • Begleiterkrankungen wie Herzinsuffizienz, Diabetes oder Osteoporose

Die gute Nachricht lautet: Dem fortschreitenden Verlust der Lungenfunktion können Sie als Betroffener mithilfe verschiedener therapeutischer Maßnahmen entgegenwirken.

Therapie: Hören Sie auf zu rauchen!

Die beim zentrilobulären Lungenemphysem fortschreitende Zerstörung der Lungenbläschen ist irreversibel, d. h. eine Heilung ist nicht mehr möglich. Dennoch können Sie mithilfe der Therapie den Verlauf der Erkrankung aufhalten und die Beschwerden lindern. Wie das geht, erfahren Sie im Artikel „Welche Behandlung hilft beim Lungenemphysem?

Aufgabe der Therapie ist vorrangig die Behandlung der Symptome:

  • Erster Schritt ist eine Rauchentwöhnung, die Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie ist.
  • Sport und Physiotherapie, dem Schweregrad der Erkrankung angepasst, sind weitere Bausteine der Therapie.
  • Im fortgeschrittenen Stadium ist für viele Patienten die Gabe von Sauerstoff ein geeignetes Mittel, um die Lebenserwartung zu erhöhen und Atemnot zu lindern.
  • Für Emphysem-Patienten, die bestimmte Voraussetzungen erfüllen, kommt eine Lungenvolumenreduktion infrage.

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