Ursachen, Symptome, BehandlungWas ist ein Lungenemphysem?
Ein Lungenemphysem bezeichnet einen krankhaften Umbau von Lungengewebe. Im Krankheitsverlauf eines Emphysems kommt es zu einer überblähten Lunge, Husten und Atemnot.
In Kürze:
- Beim Lungenemphysem werden Teile der Lungenbläschen beschädigt und für den Gasaustausch unbrauchbar gemacht.
- Die Betroffenen leiden unter fortschreitenden Atembeschwerden mit Husten und Atemnot.
- Die Erkrankung ist meist die Folge einer anhaltenden Schadstoffbelastung der Atemwege z. B. durch langjähriges Rauchen.
Bei einem Emphysem spielen sich vor allem zwei schädliche Prozesse in der Lunge ab:
1. Überblähung der Lungenbläschen
Emphysem-Patienten können die eingeatmete Luft nicht vollständig aus den Lungenbläschen abatmen. Die zurückbleibende Luft („trapped air“) bewirkt, dass sich die betroffenen Bereiche nach und nach aufblähen.
2. Entstehen von Emphysemblasen
Wenn sich die dünnen Wände der Lungenbläschen auflösen, verschmelzen mehrere Bläschen zu einer größeren Blase. Diese Emphysemblasen sind funktionslos und stören den Gasaustausch.
Ursachen: Wer ist betroffen?
Der bei weitem größte Teil der Patienten ist über 50 Jahre alt und hat eine langjährige Rauchvergangenheit. Ein Lungenemphysem entsteht bei 9 von 10 Patienten als Folge des Rauchens im Verlauf der chronisch-obstruktiven Lungenkrankheit COPD.
Weitere Risikofaktoren, die an der Entstehung des zentrilobulären Lungenemphysems beteiligt sein können:
- eine hohe Schadstoffbelastung am Arbeitsplatz (z. B. im Kohleabbau oder in der Getreideverarbeitung)
- eine genetische Vorbelastung
- häufige Atemwegsinfektionen
Es gibt aber auch weitere Emphysemtypen, die unabhängig von einer COPD auftreten. Dazu gehört das panlobuläre Emphysem, das meist als Folge eines angeborenen Enzymdefekts entsteht.
Weitere Informationen zum Krankheitsbild COPD auf leichter-atmen.de: Was ist COPD?
Symptome des Lungenemphysems
Ein Lungenemphysem zeigt sich vor allem durch 3 Symptome:
- Atemnot bei Belastung, später auch in Ruhe
- hartnäckiger Husten mit oder ohne Auswurf (vor allem morgens)
- häufige Infektionen der Atemwege
Ungünstige Faktoren für die Lebenserwartung
Mit einer COPD sinkt die Lebenserwartung um durchschnittlich 5–7 Jahre. Wenn zur chronisch-obstruktiven Bronchitis ein Lungenemphysem hinzukommt, verschlechtert sich die Prognose weiter.
Diese Faktoren wirken sich ungünstig auf den Krankheitsverlauf aus
- hohes Alter
- fortgesetzter Rauchkonsum
- häufige Krankheitsschübe
- fortgeschrittenes Krankheitsstadium bzw. eine schwache Lungenfunktion und
- Begleiterkrankungen wie Herzinsuffizienz, Diabetes oder Osteoporose
Die gute Nachricht lautet: Dem fortschreitenden Verlust der Lungenfunktion können Sie als Betroffener mithilfe verschiedener therapeutischer Maßnahmen entgegenwirken.
Therapie: Hören Sie auf zu rauchen!
Die beim Lungenemphysem fortschreitende Zerstörung der Lungenbläschen ist irreversibel, d. h. eine Heilung ist nicht mehr möglich. Dennoch können Sie mithilfe der Therapie den Verlauf der Erkrankung aufhalten und die Beschwerden lindern. Wie das geht, erfahren Sie im Artikel „Welche Behandlung hilft beim Lungenemphysem?“
Aufgabe der Therapie ist vorrangig die Behandlung der Symptome:
- Erster Schritt ist eine Rauchentwöhnung, die Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie ist.
- Sport und Physiotherapie, dem Schweregrad der Erkrankung angepasst, sind weitere Bausteine der Therapie.
- Im fortgeschrittenen Stadium ist für viele Patienten die Gabe von Sauerstoff ein geeignetes Mittel, um die Lebenserwartung zu erhöhen und Atemnot zu lindern.
- Für Emphysempatienten, die bestimmte Voraussetzungen erfüllen, kommt eine Lungenvolumenreduktion infrage.
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